Tiergestützte Intervention auf dem Bauernhof

"Weil Tiere die Seele berühren" Tiere haben besondere Talente: Sie trösten, unterstützen im sozialen Lernen und stärken das Selbstwertgefühl. Sie sind wertvolle Begleiter und Helfer für Kinder in schwierigen Lebensumständen.

Was ist tiergestützte Intervention?
Die Basis tiergestützter Interventionen ist die Beziehung von Klient*in, Tier und BetreuerIn. Klient*innen interagieren mit Tieren, kommunizieren über Tiere oder werden für Tiere tätig. Therapeutische, pädagogische, psychologische und sozialintegrative Elemente kommen gezielt zum Einsatz und sind für Menschen jeden Alters mit und ohne physische, psychische, sozial-emotionale und kognitive Einschränkungen und Verhaltensweisen geeignet. Die Tiere werden artgerecht gehalten und sind auf ihre Aufgaben sorgfältig vorbereitet. Bei der therapeutischen Arbeit mit Tieren können fast alle Haustiere sowie auch Nutztiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Lamas zum Einsatz kommen. Video: Tiergestütze Intervention am Bauernhof

Anwendung bei:

Sprach- und Bewegungsschwierigkeiten, kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen, psychischen Erkrankungen, chronischen Schmerzzuständen, Verhaltensauffälligkeiten, Abhängigkeitsverhalten, Lernschwierigkeiten, Depression.

Ablauf:

Zu Beginn werden gemeinsam Ziele erarbeitet, darauf aufbauend wird der konkrete Ablauf geplant. Die Kinder haben Zeit und einen sicheren Raum, um mit den Tieren in Dialog zu kommen. Dabei werden sie wertschätzend von ausgebildeten Tierpädagog*innen unterstützt. Es werden sowohl Einzel- als auch Gruppensettings angeboten.
Elemente der Intervention sind unter anderem:

  • Begleitete Kommunikation mit den Tieren
  • Wahrnehmungs- und Beobachtungsaufgaben
  • Entspannungsübungen mit Tieren
  • Sensorische Integrationsübungen
  • Interaktionsspiele
  • Kooperationsaufgaben
  • Erlebnisorientierte Aufgaben
  • Motopädagogische Elemente

Wirkungsweise-gesundheitsfördernd, präventiv und rehabilitativ
Schwierigkeiten mit der menschlichen sozialen Umwelt können durch den Kontakt zum Tier abgebaut werden. Die Kinder gehen zunächst eine Beziehung zum Tier ein und weiten diese dann langsam auf das eigene Umfeld aus. Bedürfnisse von Kindern nach Bindung können Tiere als Seelentröster gut erfüllen. Die Erfahrung der Qualität früher Bindung an Bezugspersonen hat Einfluss auf die sozial-emotionale Entwicklung. Emotionales Leiden kann durch Ablehnung, unfreiwillige Trennung oder den Verlust einer Bindungsperson ausgelöst werden. Angst, Wut, Hass, spätere Persönlichkeitsstörungen, Depression können folgen. Resilienz ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber belastenden Lebenssituationen. Hilfreiche Eigenschaften wie Flexibilität, Aktivität und Offenheit können in der tiergestützten Intervention geübt werden. Zu den Resilienzfaktoren, die durch die Beschäftigung mit Tieren gestärkt werden können, zählen ein positives Sozialverhalten, ein positives Selbstwertgefühl, eine gute Selbstwirksamkeitsüberzeugung sowie ein aktives Bewältigungsverhalten.

Stiftung Kindertraum hat geholfen
Die Anzahl der von Stiftung Kindertraum finanzierten tiergestützten Interventionen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Mittlerweile hat bereits jeder vierte Kindertraum einen Tier-Bezug. Von der Wirksamkeit der tiergestützten Methoden im Einzel- und Gruppensetting können wir uns regelmäßig überzeugen, die Rückmeldungen der Familien und Klassenlehrer*innen sind beeindruckend.

Ein großes Dankeschön an unsere Spender*innen, dass sie uns diese wertvolle Hilfe für Kinder ermöglichen!

Quellen:

http://www.tierealstherapie.at
http://www.landeskompetenzzentrum.at